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Montag, 18. März 2013

Der Fadenlauf und seine Folgen

Ich habe immer wieder mal Mails bekommen, wo es um die Luftballonhülle ging... sie sei so oval geworden und was denn falsch gelaufen sei...

Ha - das Rätsel ist gelöst :) Weil ich selbst d'rüber gestolpert bin so selbstlos war und für euch eine Luftballonhülle falsch zugeschnitten habe ;)
















Ich war ehrlich erstaunt, was das bei Baumwollwebware für einen Unterschied macht! Deshalb habe ich die gleiche Luftballonhülle - diesmal im Fadenlauf zugeschnitten - nochmal genäht, damit ich euch den Unterschied zeigen kann. Ich habe auch das Schnittmuster für die Luftballonhülle überarbeiten, damit da niemand mehr d'rüber stolpert!

Und wie erkennt man nun den Fadenlauf?

Der Fadenlauf ist immer parallel zur Webkante.



In Richtung des Fadenlaufs ist der Stoff weniger dehnbar. Baumwollwebware ist natürlich nur ganz minimal dehnbar (im Gegensatz zu zB Jersey), aber für die Luftballonhülle reicht das ganz offenbar aus.

Bei den Luftballonbällen ist es wichtig, dass sich der Stoff in der Rundung mehr dehnt, als in der Höhe - so wird der Ball rund und nicht oval.

Auf dem folgenden Bild habe ich eingezeichnet, wie die Schnittteile ausgeschnitten wurden. Auf der linken Seite seht ihr die richtige Variante, wo der Fadenlauf (also die weniger dehnbare Richtung) von Sechseck zu Sechseck verläuft und der Ball somit viel runder wird.


In meinen Schnittmustern wird der Fadenlauf (wo er relevant ist) mit dem Wort Fadenlauf und zwei Pfeilen eingezeichnet - diese Markierung muss beim Ausschneiden des Stoffs parallel zur Webkante liegen.


Hattet ihr auch schon mal Fadenlauf-Unfälle? ;)

21 Kommentare:

  1. Danke für den Hinweis!!! Aber bisher habe ich da noch keinen Unterschied gehabt, denn oft fehlt bei den Stoffresten ja schon die Webkante, so dass man nicht mehr feststellen kann, in welche Richtung der Fadenlauf mal ging.... Wahrscheinlich nur Glück gehabt!!!
    Liebe Grüße von Regina

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    1. Wenn man Stoffreste mit Motiven verwendet, nimmt man den Stoff automatisch richtig rum... und wenn die Hälfte der Seitenteile (also jedes zweite Teil) im Fadenlauf zugeschnitten hat, reicht das schon für einen ziemlich runden Ball - hab' ich auch getestet :)

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  2. Ineteressant, gerade bei Baumwolle hätte ich die Wichtigkeite des Fadenlaufs wohl unterschätzt. Einen echten Unfall hatte ich bisher höchstens mit Jersey und Co.
    LG
    Kerstin

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  3. Mein bester Fadenlaufunfall ist erst vorgestern passiert. Ich habe das Einfassband für den Halsausschnitt eines Longsleeves falsch zugeschnitten. Dann passte der Dickschädel natürlich nicht mehr durch... :D

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    1. Ui das ist ja fies! Und wird das jetzt ein UFO oder stellst du dich dem Kampf mit dem Nahttrenner? :D

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  4. Guten Morgen!
    Danke für die Überarbeitung! Ich hatte allerdings eher das Problem, dass zwar die Ballonhülle schön rund war, ich aber keine runden Luftballons finden kann. Es gibt irgendwie überall nur die birnenförmigen. Oder hast Du eine Quelle aufgetan für kugelrunde?

    Liebe Grüße,
    Katrin

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    1. Ich habe bisher immer "Rund-Ballons" der Firma Globos gekauft (mit einem Durchmesser von ca 23 cm) - die sind super! Aber ganz kugelrund sind sie auch nicht... ich weiß nicht, ob es so etwas überhaupt gibt.

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  5. Hui, dann hab ich es zum Glück eh immer richtig gemacht :-) Ich schneide eigentlich immer alles im Fadenlauf zu weil ich sonst Angst hab dass sich was verzieht.
    Danke jedenfalls für den Hinweis!
    Alles Liebe, Carmen

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  6. Ich hätte auch gedacht, dass Fadenlauf gleich Fadenlauf ist!?!? Also egal, ob längs oder quer - weil ich das bei ganz vielen meiner Stoffe auch gar nicht mehr sehe...
    Aber ich kann auch gut mit Eierbällen leben ggg
    lg
    Babsi

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    1. :D Ja, Eierbälle sind eh auch super - die Flugbahnen und das Rollverhalten sind viel interessanter! :)
      Und zum "Fadenlauf gleich Fadenlauf": Fäden gibt es natürlich in beiden Richtungen am Stoff - also parallel zur Webkante und im 90-Grad-Winkel dazu. Aber nur die eine Richtung nennt man Fadenlauf... wenn ein Stoff gewebt wird, werden Kettfäden auf den Webstuhl aufgespannt (das ist der Fadenlauf=parallel zur Webkante). Gewebt wird dann mit den Schussfäden. Ich habe ein Bild gefunden, das das gut zeigt:
      http://www.funfabric.com/kast.php?cont=lex&let=F&art=004
      Ich hoffe, jetzt ist's etwas verständlicher?

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  7. Ah! Das ist des Rätsel Lösung! Ich hatte das Problem auch. Gebe zu ich habe gar nicht auf den Fadenlauf geachtet. Ich dachte aber es liegt an der Öffnung. Tja, man lernt nie aus. Danke auf alle Fälle für die tolle Demonstration.
    lg
    Anja

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  8. Wahhhhhh! Was für ein Unterschied!!! Wichtige Dinge schneide ich eh immer richtig zu, aber immer wieder dreh ich die Stoffe um Platz zu sparen... hier sieht man ja deutlich, was es für Auswirkungen haben kann! Sehr anschaulich!

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  9. Oh, meine ist auch eher oval, aber das macht nichts. Außerdem weiß ich nicht, wie der Fadenlauf bei mir war, ich hab Reste verwendet!
    Ist aber sehr eindrucksvoll deine Präsentation, was das für einen Unterschied macht! Danke fürs einmal "falsch" nähen und drauf aufmerksam machen!
    Lg Martina

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  10. Das hast du super eklärt... ich hatte bei Jersey schon einen ganz wilden Fadenlaufunfall... ihr könnt euch nicht vorstellen wie das Shirt nach dem ersten Waschen aussah :-D
    LG Birgit

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  11. Das ist ja ein Super Hinweis, dass es gleich so viel ausmacht, hätt ich nicht gedacht. Ich scher mich meist nicht um den Fadenlauf. Aber - wie man sieht - manchmal zahlt es sich doch aus.
    glg, Isa

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  12. Oh ja. Der letzte Unfall passierte bei einem Samtstoff für einen Rock. Der Stoff war ziemlich dunkel und am Abend hab ich nicht so sehr darauf geachtet, dass ich einen Teil gegengleich zugeschnitten habe. Im Endeffekt sah man im richtigen Licht (sprich in fast jedem Licht) den Farbunterschied zwischen hinten und vorne.
    Wird mir hoffentlich auch eine Lehre sein.

    LG Daniela

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  13. Ich bin der König der Fadenlauf-Unfalle. Ach herrje. Erst vor ein paar Tagen ist mir ein Pullover "passiert", aus dem ich die Tochter fast rausschneiden hätte müssen. Die Ärmel und der Pulli haben sich nur der Länge nach dehnen lassen, aber leider nicht in die Breite. So saß das Ding "wie angegossen", um es mal freundlich auszudrücken.

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    1. :D oje, wie fies! So viel Arbeit umsonst! Aber vielleicht kann man den Pullover noch als Puppenkleidung weiterverwenden?!

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  14. Wahnsinn, vielen lieben Dank für deine Mühe und die tollen Tipps. Klasse Seite. Danke!

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  15. Hallöchen, der Beitrag ist zwar schon älter aber ich bin grade erst drauf gestoßen, weil ich auch ein Ei genäht habe anstatt eines Balles ;-) Dabei habe ich allerdings vom Fadenlauf her richtig gearbeitet. Kann es sein, dass es bei sehr festen Stoffen trotzdem ein Ei wird, weil sich gar nix dehnt? Ich habe festen Stoff von Ikea verwendet.
    Liebe Grüße und Danke für die tolle Anleitung,
    Denise

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    1. Hallo Denise,
      also aus ganz festem oder dickem Stoff hab' ich die Luftballonhüllen noch nie genäht - da hab' ich also leider keine Erfahrung. Ich hab' allerdings die Luftballonhülle schon mal aus Papier gebastelt und da ergab es trotzdem einen runden Ball, obwohl sich da ja auch nichts dehnt.
      Was man aber bedenken muss: ganz 100%ig rund wird ein Luftballonball nie sein, weil ja der Luftballon schon etwas eiförmig ist.
      Liebe Grüße,
      Martina

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