Sonntag, 6. Juli 2014

Shampoo selbermachen

...naja eigentlich nicht - eigentlich: No-Poo!

Ich hab's ein halbes Jahr getestet und hier ist mein Erfahrungsbericht.













Seit einer ganzen Weile versuche ich mich im Kosmetikrühren und probiere vor mich hin. Als ich das Shampooselbermachen angehen wollte, war ich allerdings schnell der Meinung, dass dieses Chemiezusammenpantschen nichts für mich ist. Als ich das Thema abgehakt hatte, stolperte ich aber über die No-Poo-Bewegung.

Ganz aufs Haarewaschen zu verzichten wäre allerdings keine Alternative für mich, aber da gibt es allerhand Mittel, die man statt Shampoo benutzten kann! Weil ich von meinem Natron-Deo immer noch vollkommen begeistert bin, hab' ich dem Natron auch für meine Haare ein Chance gegeben. Und auch hier hat das Natron überzeugt!

Zugegeben, es ist etwas umständlicher als mit Shampoo aus der Flasche, weil man sich die Zutaten jedes mal frisch herrichten muss, aber... ja das große Aber: es gibt auch einen Haufen Vorteile! Hier vorweg die Vorteile, die mich überzeugt haben auch eine No-Pooerin zu werden ;)

  • Die Haare lassen sich viel leichter kämmen.
  • Haare und Kopfhaut sind viel weniger ausgetrocknet.
  • Man muss viel seltener Haarewaschen, weil die Haare langsamer nachfetten.
  • Und ganz nebenbei spart man auch noch viel Geld und Plastikmüll.

Na, seid ihr neugierig wie's geht? Ich erzähl euch wie ich es mache!



Das nehme ich mit ins Badezimmer (die Angaben sind für lange Haare):

  • 1 Liter warmes Wasser (das darf auf keinen Fall zu heiß sein)
  • 1/2 Liter kühles Wasser mit einem Schuss Apfelessig (ca. 1-2 EL)
  • 2 Esslöffel Natron in einem eignen Gefäß
  • und einen Löffel

Angefangen habe ich mit 1/2 Liter warmen Wasser und 1 EL Natron. Ich habe mich dann schrittweise herangetastet, bis ich eine tolle Waschwirkung hatte. Die genaue Dosierung des Natrons muss also jeder selbst austesten!

Achtung bei gefärbten Haaren! Ich hab' gelesen, dass bei dieser Methode dem Haar die Farbe entzogen werden kann.


So wasche ich dann die Haare:

  • Die Haare gut durchkämmen und nass machen.
  • Das Natron in das warme Wasser kippen und mit dem Löffel kurz verrühren.*
  • Dann die Natron-Lösung über die Haare schütten.
  • Eine Minute einwirken lassen und dabei den Kopf massieren (wie beim shampoonieren - es schäumt bloß nichts).
  • Mit lauwarmen Wasser gründlich ausspülen.** 
  • Jetzt wird die Apfelessig-Spülung über die Haare gekippt.
  • Danach noch kurz mit kühlem Wasser ausspülen und die Haare trocknen wie gewohnt.***


*Anfangs habe ich die Natron-Lösung schon in der Küche vorbereitet, aber ich war mit der Waschwirkung nicht zufrieden. Dass ich das Natron erst direkt vor der Haarwäsche ins Wasser geschüttet habe, hat bei mir den entscheidenden Unterschied gemacht.
**Nicht erschrecken - die Haare fühlen sich jetzt furchtbar strohig an, aber das wird im nächsten Schritt schlagartig behoben.
***Nein, die Haare riechen dann nicht mehr nach Essig ;)


Am erstaunlichsten an der Sache finde ich die Zeitspanne zwischen den Haarwäschen. Früher musste ich alle 2-3 Tage meine Haare waschen, weil sie dann einfach fettig aussahen. Mit der Natron-Haarwäsche reicht es locker, wenn ich sie alle 5 Tage wasche!

Und von einem unfreiwilligen Experiment kann ich euch auch noch berichten :) In diesem halben Jahr hatte ich zwei mal eine sehr stressige Phase, in der ich einfach keine Lust auf das Vorbereiten der Natron-Haarwäsche hatte und dann einfach das noch übrige Shampoo benutzte. Und wisst ihr, was passiert ist? Nach nur 3-4 Haarwäschen mit Shampoo fetteten meine Haare wieder viel schneller nach! Der No-Poo-Effekt war wie weggeblasen! Aber gleich nach der Rück-Umstellung auf No-Poo blieben die Haare wieder viel länger schön!


Und was meint ihr? Wäre No-Poo einen Versuch wert oder ist euch das doch zu freakig? :D Oder habt ihr vielleicht schon mal eine No-Poo-Methode probiert?

27 Kommentare:

  1. Das hört sich ziemlich gut an,
    allerdings ist es auch ziemlich aufwändig,
    wenn man die ganze Familie mit einbezieht.
    Ich wasche meine Haare meist beim Baden,
    das ist dann vielleicht auch nicht so toll.
    Bestimmt werde ich das mit dem Deo probieren.
    Liebe Grüße
    Nähoma

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  2. Das werd ich auf jeden Fall ausprobieren, danke für die Anleitung! Ich hab vor einer Weile mal mit Olivenölseife zum Haarewaschen experimentiert, das hat mich aber nicht überzeugt. Vielleicht klappt es mit dem Natron besser.

    Lg, Tabea

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  3. Es klingt auf jeden Fall gut! Ob ich das allerdings ausprobieren würde, weiß ich nicht so recht ... ich wasche meine Haare immer beim Duschen und das müsste ich dann ja auch ändern ... Haare waschen überm Waschbecken ist so gar nicht meins ... O_O

    GLG und ein schönes WE
    Helga

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    1. Nein nein, man muss nicht unbedingt kopfüber Haarewaschen - das geht auch in der Dusche!

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    2. ... ich bin ja nicht unbedingt dick, aber wenn ich dieses ganze Material zum Mischen und Schütten mit in die Duschkabine nehmen soll, bekommen wir beide (also die Dusche und ich) ein Platzproblem ... O_O

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    3. :D Achso! Ich dachte du hättest Angst um deine Haut!

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    4. :D ... och nööö, sooo schlimm ist es mit mir noch nicht ... ;o)

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  4. Tolle Idee! Ich finde es super, dass du uns immer über deine Langzeittest informierst! Würde mich schon sehr reizen, das auszuprobieren.
    lg
    Anja

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  5. Das hört sich sehr überzeugend an. Werde ich in der kommenden Woche mal testen. Dann ist Urlaub, würde sich für ne Umstellung geradezu anbieten. Danke. Bin sehr gespannt. Lg doro

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  6. Moin, das klingt super! Freakig finde ich auch immer gut. Man könnte ja auch annehmen, die Shampoo-Hersteller konventioneller Marken würden die 2-3-tägige Haarwäsche heraufbeschwören (huhuhu), denn ich glaube, sich alle 2-3 Tage die Haare zu waschen ist bei vielen üblich!
    Ich werde es auf jeden Fall testen (trotz Henna-gefärbter Haare), klingt günstig, ich weiß was drin ist und schaden wird's schon nicht ;-) !
    sonnige Grüße
    Ulrike

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  7. Na, wo ich doch gerade 1kg Natron für die Badekugeln besorgt habe, muss ich das doch gleich testen (ich hab auch Henna drin, schau mer mal, ob's grün wird)
    Bei den frühen Kosmetikversuchen meines Papas war auch Shampoo dabei (aber nicht nur Natron, sondern schon irgendwelche Shapoomischungen à la Jean Pütz (Hobbythek)) und ich weiss noch, wie ich als Kind klammheimlich in der Jugenherberge mit meiner Essigflsche in die Dusche geschlichen bin - ein bisschen peinlich war mir das schon... jetzt nicht mehr, hihi!

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  8. mich interessiert: wie verhält sich gefärbtes haar bei dem no-poo?

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    1. Hallo Lina,
      ich selbst hab' leider keine Erfahrung damit, weil meine Haare nicht gefärbt sind, aber ich habe gelesen, dass das Natron dem Haar die Farbe entziehen könnte! Mit gefärbten Haaren also lieber vorsichtig sein!
      Liebe Grüße,
      Martina

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  9. Hallo,
    Ich experimentiere seit zwei Jahren rum, weil ich von der Chemie wegwollte, meine Kopfhaut juckt, ich superschnellfettendes Haar habe. Seife war für mich der Graus schlechthin, noch talgiger, und nein ich habe nicht gleich aufgegeben. Bin mittlerweile bei Lavaerde angekommen, durch unseren anstehenden Umzug momentan wieder bei NK, bin mit Lavaerde zufrieden, allerdings muss ich sie trotzdem max. Alle zwei Tage waschen. Natron hatte ich zwischendurch auch mal, war für meine Kopfhaut nicht so gut. Svhön, dass du deins gefunden hast, danke für den informativen Post.
    Liebe Grüße,
    Petra

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    1. Hallo Petra!
      Lavaerde - das klingt jetzt auf Anhieb etwas praktischer als die Natron-Haarwäsche! Oder muss man da auch noch ein Spülung machen oder vorher etwas anrühren?
      Vielleicht werd' ich das auch mal ausprobieren!
      Danke und liebe Grüße,
      Martina

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    2. Hallo Martina,
      Wenn wir umgezogen sind wollte ich dazu auch posten. Die lavaerde imuss quellen, mache ich zuerst in der Küche und bis ich dann soweit bin nehme ich sie schon. Danach allerdings auch eine saure Rinse ich nehme auf einen Liter eher kaltes Wasser 1 El Obstessig. Ich mag die Konsistenz von der Erde, sie wird glibschig und tut der Kopfhaut gut.
      Liebe Grüße,
      Petra

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    3. Ah ok, dann ist es vom Aufwand her eigentlich das Gleiche. Mal schauen, ob ich es trotzdem mal aus Neugierde ausprobiere ;)

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  10. Habe noch was vergessen, schaut mal hier toller link alles über Natron http://www.wundermittel-natron.info/mobile/smartphone/index.php#
    Liebe Grüße,
    Petra

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  11. Klingt interessant, vor allem, weil sich meine Haare langsam nicht mehr gut kämmen lassen, dass wird wirklich besser?
    LG Martina

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    1. Hallo Martina,
      also bei mir macht das einen argen Unterschied beim Kämmen der nassen Haare nach dem Waschen oder beim Föhnen. Da sind sie Haare wirklich sehr viel leichter kämmbar bei mir, wenn ich die Natron-Haarwäsche verwende!
      Liebe Grüße,
      Martina

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    2. Danke, dann werde ich das wirklich mal versuchen, schadet ja nicht! Hätt auch alles zu Hause, bis auf den Apfelessig, ob es wohl mit einem anderen auch geht?
      Lg Martina

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    3. Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Ich hab' vor meiner ersten Natron-Haarwäsche viel darüber gelesen und da war immer von Apfelessig die Rede. Hier steht allerdings explizit, dass man jeden Essig für die saure Rinse (also für die Essig-Spülung) nehmen kann: http://www.langhaarwiki.de/wiki/Saure_Rinse
      Viel Spaß beim Ausprobieren! :)

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  12. Liebe Martina!
    Habe endlich das Deo gemacht! Bin schon sehr gespannt auf den Lanzeitversuch!
    Danke für deine Inspiration!
    lg
    Anja

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    1. Wie toll! Ich hoffe, du wirst es genauso lieben wie ich :)

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  13. Besorg dir für Notfälle silikonfreies Shampoo (zB Alnatura), ich bin vor einem Jahr umgestiegen und war erstaunt wie gesund und weniger fettig die Haare nach ein paar Wäschen waren. Natron trau ich mich nicht (hab ja Farbe ;) )

    Alles liebe

    Verena

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    1. Ah sowas gibt's?! Das ist eine gute Idee! Vielen Dank!

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